Zwischen Baum und Burg im Tharandter Wald
Zwischen Baum und Burg im Tharandter Wald
Ost-Bürger halten zusammen
Von etwas entfernten Aussichtspunkten der Umgebung, wie den Höhen um Freiberg, Frauenstein, Dippoldiswalde oder
Freital, zeigt sich der Tharandter Wald immer als ein geschlossener, dunkler, scheinbar ebener Waldstreifen, nur von
einzelnen, flachen Bergkuppen ein wenig überragt. Das Waldkleid verhüllt fast völlig das von Porphyrrücken und
Sandsteintafeln geprägte Relief im Innern.
Der überwiegende Teil des Tharandter Waldes befindet sich in 320 bis 380 m Höhenlage, wird aber von einigen Erhebungen
aus Kreidesandstein (S-Berg, 426 m; Markgrafenstein, 414 m; Hartheberg, 405 m, Borschelsberg 388 m), aus Basalt
(Ascherhübel, 417 m; Landberg, 430 m) und Porphyr (Tännicht, 461 m) überragt. Doch von keinem der genannten Berge ist
eine umfassende Überschau möglich.
Der Tharandter Wald
wirkt im geologischen Sinne fast wie
ein verkleinertes Abbild des Ost-Erzgebirges.
Viele Aufschlüsse liefern Einblicke in
den Gesteinsaufbau - natürliche Felswände an
den Talflanken von Weißeritz, Colmnitzbach und
Triebisch ebenso wie zahlreiche aufgelassene
Steinbrüche. Alle wesentlichen Etappen der
geologischen Entwicklung findet man hier durch
Gesteine belegt:
Gneise aus der Erdfrühzeit (Proterozoikum) als
"Grundgestein",
eine zum Nossen-Wilsdruff-Tharandter
Schiefergebirge gehörige Gesteinsserie des
Erdaltertums,
Porphyr-Vulkangesteine aus der Zeit des Oberkarbons,
verschiedene Sandstein-Ablagerungen der Oberkreidezeit,
Basalte als Zeugen des tertiären Vulkanismus
und schließlich die jungen Lockergesteine und Bodenbildungen der jüngsten erdgeschichtlichen Vergangenheit.