Käpt’n Hook
Folge 1 (90 Min.)
Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) ist gerade frisch in das beschauliche Ostsee-Städtchen Schwanitz gezogen. Hier will er Abstand
von seinem früheren Leben als Großstadtcop gewinnen und zu Ruhe kommen. Er hat sich ein altes Boot gekauft und trägt sich mit dem
Gedanken, im Ort eine Tierarztpraxis zu eröffnen. Das freut besonders die quirlige Tierarzthelferin Jule Christiansen (Marleen Lohse),
deren Chef sich gerade das Leben genommen hat – indem er des Nachts mit seinem Auto vorsätzlich ins Hafenbecken raste. Ein
außergewöhnliches Ereignis für das kleine Städtchen. Als Jacob selbst dann auf einen herrenlosen Fischkutter stößt und dort neben
einem vor sich hinplappernden Papagei namens Käpt’n Hook auch noch zwei Leichen entdeckt, gerät Kriminalkommissarin Lona Vogt
(Henny Reents) in helle Aufregung. So etwas hat es die letzten 35 Jahre, die sie hier in der Lübecker Bucht lebt, nicht gegeben. Sofort
ahnt die pragmatisch veranlagte, aber durchaus zum Zupacken gewillte junge Polizistin, dass hier etwas Unheilvolles vorgeht, und macht
sich an die Ermittlungsarbeit. Und ehe er sich versieht, steckt auch Hauke wieder mitten drin, in einem Fall von internationalem Format:
Zwei lettische Heranwachsende sind von einem der großen Fährschiffe getürmt, haben sich an Land gerettet und fliehen vor ihren
Verfolgern, dem zwielichtigen Verbrecherduo Matthias Keller (Jan Henrik Stahlberg) und Viktors Berzins (Tambet Tuisk). Während
Keller und Berzins die Gegend nach ihrer verschwundenen „Ware“ absuchen, haben die Mädchen auf dem Gut des alleinstehenden
Bauern Thorsten Riemann (David Bredin) Unterschlupf gefunden. Doch ihre Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen. Nur gut, dass es
Lona Vogt gibt. Gemeinsam mit Hauke stellt sie sich den kaltblütigen Kriminellen in den Weg. Der Beginn einer wunderbaren
Freundschaft? Sie sind völlig unterschiedlich, haben aber viel gemeinsam: Mit Lona Vogt und Hauke Jacobs, dargestellt von Henny
Reents und Hinnerk Schönemann, stellen sich zwei ungewöhnliche Ermittler den Fernsehzuschauern vor: Während andere Polizisten mit
dem Eingangstor ins Haus fallen und dabei die gesamte Fassade
einreißen,
kommt dieses Duo eher durchs Hintertürchen, um gelassen und
pointiert
seine Fälle zu lösen. Was nicht heißen soll, dass die beiden nicht
auch
durchgreifen können. Der liebenswerte Küsten-Krimi mit
kauzigen
Figuren, nordischem Flair und menschlichen Regungen ist wie
eine
frische Brise – aber Vorsicht: Selbst in der scheinbar
entlegensten Ostsee-Idylle kann das Verbrechen lauern. Gut,
dass es
jetzt zwei sympathische Profis gibt, die sich solcher Sachen
annehmen.