Papst Leo XIV.
«Habemus Papam!» Weißer Rauch kam um 18.07 Uhr
VATIKANSTADT Der US-Amerikaner Robert Prevost wurde gestern zum neuen Papst gewählt.
Um 18.07 Uhr stieg weißer
Rauch
aus dem Schornstein der
Sixtinischen Kapelle auf. Das
war das
Zeichen dafür, dass die
katholische Kirche ein neues
Oberhaupt hat. Die Menge auf
dem
Petersplatz brach beim Anblick
des
Rauchs in Jubel aus, Priester
bekreuzigten sich und Nonnen
weinten,
während die Menge «Viva il
papa!»
rief. Mit den Worten «Habemus
Papam!»
– lateinisch für «Wir haben
einen
Papst!» – wurde Robert Prevost
als Papst
Leo XIV. von der Mittelloggia
des
Petersdoms aus den Gläubigen auf dem Petersplatz vorgestellt. Robert Prevost
erreichte die nötige Zweidrittelmehrheit von mindestens 89 Stimmen der 133
im Konklave eingeschlossenen Kardinäle. Die Kardinäle wählten seit dem späten
Mittwochnachmittag unter strenger Geheimhaltung einen Nachfolger für den
verstorbenen Papst Franziskus. Sie wurden von der Öffentlichkeit abgeschottet,
und jeder von ihnen legte einen Eid ab, in dem er absolutes Stillschweigen über
die Wahl versprach.
Nach dem Einzug am Mittwoch gab es einen ersten Wahlgang. Drei Stunden
nach Schließung der Türen war schließlich schwarzer Rauch zu sehen. Auch
nach den
Wahlgängen
gestern
Vormittag
quoll
schwarzer
Rauch
aus dem
Schornstein.
Abgestimmt
werden
konnte
bis zu viermal
täglich.
Zügige
Einigung
In den
meisten
Fällen
des vergangenen Jahrhunderts benötigte das Konklave zwischen drei und 14
Wahlgänge, um einen Papst zu wählen. Johannes Paul I., der 1978 nach nur 33 Tagen im Amt starb, wurde im vierten Wahlgang gewählt. Sein Nachfolger
Johannes Paul II. benötigte acht Wahlgänge. Franziskus erreichte die nötige Mehrheit 2013 im fünften Wahlgang.
Diesmal war eigentlich mit einem längeren Wahlvorgang gerechnet worden, weil Franziskus viele Kardinäle aus weit voneinander entfernten Weltgegenden
ernannt hat, darunter aus der Mongolei, Schweden und Tonga. Viele der Geistlichen kannten sich kaum persönlich, mussten sich aber auf einen Papst
einigen. Dennoch einigten sich die Mitglieder des Konklaves zügig auf einen Kandidaten. DPA
Die erste Rede des neuen Oberhaupts
VATIKANSTADT In Anlehnung an seinen Vorgänger Franziskus hat der neue Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache zu Frieden,
Einheit und Dialog aufgerufen. «Der Friede sei mit euch allen, liebe Brüder und Schwestern», lauteten die ersten Worte des US-
Amerikaners nach der Papstwahl an die Gläubigen und Schaulustigen auf dem Petersplatz.
Das neue Oberhaupt der Katholiken erinnerte an den letzten öffentlichen Auftritt des Argentiniers Franziskus am Ostersonntag, an dessen
zuletzt «schwache, aber immer mutige» Stimme, als er der Welt den Segen urbi et orbi spendete. Leo XIV. sagte, er wolle an diesen Segen
anknüpfen. «Gott liebt uns alle und das Böse wird nicht siegen», sagte er. «Lasst uns ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und einander,
vorwärtsgehen.»
Die katholische Kirche müsse eine sein, die Brücken baue und Dialog herstelle, die immer offen sei, alle mit offenen Armen zu empfangen.
Er appellierte: «Helft auch ihr uns, mit Dialog und Begegnung die Brücken zu bauen, um ein einziges Volk zu sein, um Frieden zu haben.»
DPA