Woidke ging all in – und rettete die SPD vor der Blamage
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Ministerpräsident Dietmar Woidke – und rettete die SPD vor der Blamage POTSDAM Das gab es schon lange nicht mehr in der SPD – Grund zum Jubel nach einer Landtagswahl. Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den Sozialdemokraten gestern gezeigt, dass sie noch siegen können. In den vergangenen Wochen führte er seine Landes-SPD in einer furiosen Aufholjagd an der AfD vorbei zum Sieg. Der populäre Amtsinhaber hatte sein politisches Schicksal mit dem Abschneiden seiner Partei verknüpft – ein riskanter Schritt, der sich auszahlte. «Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, wie es sie in der Geschichte unseres Landes noch nie gegeben hat», sagte Woidke am Wahlabend in Potsdam. Seit Monaten hatte die AfD in Umfragen vor der SPD gelegen, noch im Juli sah eine Umfrage für die ARD Woidkes Partei bei 19 Prozent. Und nun das: Mehr als 31 Prozent sind es laut Hochrechnungen geworden.  Im Wahlkampf setzte Woidke alles auf eine Karte: Sollte die SPD die Wahl nicht gewinnen, werde er sich aus der Politik zurückziehen. Woidkes Kalkül war, seine hohen persönlichen Zustimmungswerte in die Waagschale zu werfen – und damit seine Partei zum Sieg zu tragen. Das hat auch Auswirkungen auf Berlin: Eigentlich hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Brandenburg-Wahl erst heute kommentieren wollen. Doch in New York sagte er auf die Frage eines Journalisten, wie die Stimmung in einer Telefonschalte des SPD-Präsidiums zu den Prognosen gewesen sei: «Gut, natürlich.» Für die AfD reichte es nicht zu einem weiteren Triumph: Mit ihrem Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt erreichte sie 29,5 Prozent und verpasste den Wahlsieg, obwohl sie in den Umfragen lange vorn lag. Berndt sieht sich dennoch nicht als Wahlverlierer. «Wir empfinden uns als Wahlgewinner», sagte er und verwies auf den «Zustrom der Jugend» für seine Partei. Das beweise, dass die AfD «die Partei der Zukunft» sei.  Drittstärkste Partei wurde mit 12,4 Prozent das Bündnis Sahra Wagenknecht, noch vor der CDU, die nur 11,9 Prozent erreichte. Grüne, Linke und FDP scheiterten an der 5-Prozent-Hürde. Damit hat aber auch die bisherige Rot-Schwarz-Grün Regierung die Mehrheit verloren. Die Regierungsbildung dürfte schwierig werden. AFP
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